Die November-Beschränkungen treffen uns schwerer als der Lockdown im Frühjahr.
Damals wusste man noch nicht so viel über das Virus und war insgesamt optimistischer eingestellt.
Inzwischen machen wir uns kaum mehr Illusionen.
Sicherlich hat auch die dunklere Jahreszeit damit zu tun, dass man eher resigniert.
Man ist versucht, alles ein bisschen schleifen zu lassen. Wenn sowieso kein Ende abzusehen ist, kann man es zu Hause ruhig etwas lockerer nehmen, sieht ja eh keiner!
Warum soll ich mich schminken, wenn mich außer meinem Mann niemand zu Gesicht bekommt?
Warum soll ich heute staubsaugen, wenn doch kein Besuch erwartet wird?
Warum soll ich den Rest Chardonnay umständlich in ein Weinglas gießen, wenn ich die paar Schlucke auch aus der Flasche trinken kann?
Die Versuchung ist groß.
Aber Nachlässigkeit kann leicht zur Gewohnheit werden!
Versuchen wir doch, unseren Stil zu bewahren - nicht für die anderen, sondern für uns selbst!
Ein Essen am schön gedeckten Tisch mit Serviette auf dem Schoß schmeckt besser und ist auch gesünder.
Also holen wir Teller, Gläser, Besteck und Servietten aus dem Schrank, schieben die aufgebackene Pizza auf ein schönes Holzbrett, machen den Salat in einer Glasschüssel an und gießen den Wein in eine hübsche Karaffe.